Die Digitalisierung ist längst in Unternehmen aller Größen angekommen und bietet auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) enorme Potenziale. Im Bereich Controlling kann die Digitalisierung Prozesse vereinfachen, Transparenz erhöhen und Entscheidungsfindungen beschleunigen. Doch wie gelingt der Einstieg in die digitale Welt des Controllings, ohne dass KMUs überfordert werden? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das Controlling Ihres KMUs schnell und unkompliziert digitalisieren können.

Inhaltsübersicht

Einführung: Die Bedeutung der Digitalisierung im Controlling für KMUs

Vorteile der Digitalisierung im Controlling

Die Digitalisierung des Controllings ermöglicht es KMUs, ihre Finanzen und Prozesse effizient zu steuern. Durch automatisierte Prozesse können Fehler reduziert, Arbeitszeit gespart und wichtige Kennzahlen in Echtzeit verfügbar gemacht werden. Digitale Lösungen schaffen Transparenz und bieten Entscheidungsgrundlagen, die zu einem besseren Verständnis der Geschäftsentwicklung beitragen.

Herausforderungen und Chancen für KMUs

Für KMUs besteht die Herausforderung oft darin, kostengünstige und einfach zu implementierende Lösungen zu finden. Dennoch bieten digitale Controlling-Tools eine große Chance: Sie ermöglichen eine effiziente Planung und Analyse, wodurch KMUs flexibler auf Marktveränderungen reagieren können. So lassen sich Wettbewerbsfähigkeit und Erfolg langfristig sichern.

1. Schritt: Die aktuelle Controlling-Landschaft analysieren

Welche Prozesse lassen sich digitalisieren?

Bevor ein KMU die Digitalisierung seines Controllings angeht, sollte es die aktuellen Prozesse und die vorhandenen Datenquellen analysieren. Bereiche wie Finanzplanung, Kostenrechnung, Liquiditätsmanagement und Umsatzplanung sind oft gute Ansatzpunkte für eine Digitalisierung, da hier die Effizienz besonders gesteigert werden kann.

Die wichtigsten Controlling-Bereiche definieren

Definieren Sie die Bereiche, die für Ihr Unternehmen am wichtigsten sind. Finanzcontrolling, Kostenstellenanalysen und Umsatzberichte sind häufige Schwerpunkte im KMU-Controlling. Eine klare Festlegung der Prioritäten hilft, gezielte digitale Lösungen auszuwählen und eine Überlastung zu vermeiden.

2. Schritt: Passende Tools und Softwarelösungen auswählen

Wichtige Kriterien für KMU-geeignete Software

Die Auswahl der richtigen Software ist entscheidend. Achten Sie auf Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit. Cloud-basierte Lösungen bieten oft eine kosteneffiziente Möglichkeit zur schnellen Einführung. Zudem sollte die Software über Schnittstellen verfügen, die eine Anbindung an bestehende Systeme ermöglichen.

Beispiele für Controlling-Software und Tools

Zu den gängigen Tools gehören Odoo, SAP Business One, und Zoho Books. Diese Tools bieten flexible und umfassende Funktionen für das Finanz- und Controlling-Management und sind für KMUs leicht skalierbar. Auch kostenlose Tools wie Google Sheets bieten einfache Möglichkeiten zur Digitalisierung von Grundfunktionen.

3. Schritt: Datenquellen identifizieren und integrieren

Wichtige Datenquellen im KMU-Controlling

Um eine vollständige Digitalisierung zu erreichen, müssen Sie alle relevanten Datenquellen identifizieren. Dazu gehören Bankdaten, Umsatz- und Verkaufsberichte, Einkaufsdaten sowie operative Kennzahlen. Die zentrale Erfassung dieser Daten bildet das Herzstück eines effizienten digitalen Controllings.

Datenschnittstellen und Automatisierung

Schnittstellen zu ERP-Systemen und Buchhaltungssoftware sind essenziell für die Automatisierung von Datenflüssen. Durch Automatisierung können Daten direkt in das Controlling-Tool integriert werden, was die Genauigkeit erhöht und manuelle Eingaben überflüssig macht.

4. Schritt: Controlling-Reports und Dashboards erstellen

Welche Kennzahlen sind für KMUs relevant?

KMUs sollten sich auf relevante Kennzahlen konzentrieren, die Einblick in die Liquidität, Rentabilität und Effizienz des Unternehmens bieten. Wichtige KPIs sind Umsatz, Deckungsbeitrag, Liquidität und Kostenstruktur. Diese Kennzahlen lassen sich in digitalen Controlling-Tools oft individuell anpassen und visualisieren.

Dashboards für Transparenz und schnelle Entscheidungen

Digitale Dashboards bieten die Möglichkeit, wichtige Kennzahlen in Echtzeit und grafisch ansprechend darzustellen. So haben Führungskräfte und Mitarbeiter jederzeit den Überblick und können schnell auf Veränderungen reagieren. Dashboards helfen, Trends und Abweichungen zu erkennen, ohne sich in komplexen Zahlenbergen zu verlieren.

5. Schritt: Mitarbeiter schulen und Prozesse optimieren

Schulungen zur Nutzung digitaler Controlling-Tools

Eine erfolgreiche Digitalisierung erfordert, dass Mitarbeiter die neuen Tools beherrschen. Regelmäßige Schulungen helfen, das Wissen zu festigen und die Akzeptanz im Team zu fördern. Die Schulungen sollten sowohl die technischen Funktionen als auch die Bedeutung der einzelnen Kennzahlen umfassen.

Prozessoptimierung durch regelmäßiges Feedback

Ein digitalisiertes Controlling ist erst dann effizient, wenn die Prozesse kontinuierlich verbessert werden. Regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern und der Führungsebene hilft, Prozesse anzupassen und so die Effizienz und Genauigkeit des Controllings weiter zu steigern.

Fazit: Digitale Controlling-Lösungen als Erfolgsfaktor für KMUs

Die Digitalisierung des Controllings ist ein entscheidender Schritt für KMUs, um wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben. Mit einer klaren Analyse der aktuellen Prozesse, der Auswahl geeigneter Software und der Integration relevanter Datenquellen können KMUs ihr Controlling digitalisieren und so eine höhere Transparenz und bessere Entscheidungsgrundlagen schaffen. Langfristig stärkt dies das Unternehmen und trägt zu einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung bei.

FAQs zur Digitalisierung des Controllings in KMUs

1. Ist die Digitalisierung des Controllings teuer?

Die Kosten variieren je nach Software und Komplexität des Systems. Viele cloud-basierte Tools bieten kostengünstige Lösungen für KMUs, die sich leicht skalieren lassen.

2. Welche Software ist besonders für kleine Unternehmen geeignet?

Software wie Zoho Books oder Odoo bieten umfassende Funktionen und sind kosteneffizient. Sie sind flexibel und wachsen mit den Anforderungen des Unternehmens.

3. Wie lange dauert die Digitalisierung des Controllings?

Der Prozess hängt von der Komplexität des Controllings und der Anzahl der integrierten Datenquellen ab. Ein einfaches Setup kann in wenigen Wochen implementiert sein, umfangreichere Systeme benötigen mehr Zeit.

4. Sind Schulungen notwendig, um digitale Controlling-Tools zu nutzen?

Ja, Schulungen sind hilfreich, um die Nutzung der Tools zu verstehen und die Akzeptanz im Unternehmen zu fördern. Die Mitarbeiter müssen wissen, wie sie die neuen Systeme effektiv nutzen können.

5. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind bei der Digitalisierung des Controllings wichtig?

Datenschutz und Datensicherheit sind essentiell. Achten Sie darauf, dass die Software über Verschlüsselung und Zugangsbeschränkungen verfügt, um sensible Unternehmensdaten zu schützen.

Jens

Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.